Raum für Kunst der Sparkasse

52062 Aachen
24.08.–21.09.2025 Öffnungszeiten: Di., Do., Fr., Sa. von 12.00–17.00 Uhr;
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„The Day May Break“
Nick Brandt
kuratiert von Burhard Arnold, Helga Scholl und Dr. Nina Mika-Helfmeier
Fürseine fortlaufende Serie „The Day May Break“ porträtiert Nick Brandt Menschen und Tiere auf der ganzen Welt, die von Umweltzerstörung und Klimawandel betroffen sind.
Kapitel eins wurde 2020 in Simbabwe und Kenia fotografiert, Kapitel zwei 2022 in Bolivien. Die Menschen auf den Fotos sind alle stark vom Klimawandel betroffen, von extremen Dürren bis hin zu Überschwemmungen, die ihre Häuser und Lebensgrundlagen zerstört haben. Die Fotos wurden in verschiedenen Auffangstationen und Naturschutzgebieten aufgenommen. Bei den Tieren handelt es sich fast ausnahmslos um Langzeit-Rettungstiere, die von der Zerstörung ihres Lebensraums bis zum Wildtierhandel alles erlebt haben. Da diese Tiere niemals wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können, sind sie fast alle an den Menschen gewöhnt. So war es ungefährlich, sich ihnen zu nähern und Mensch und Tier gemeinsam in einem Bild festzuhalten.
Der Nebel steht als Symbol für eine natürliche Welt, die zunehmend aus dem Blickfeld verschwindet. Er wird von Nebelmaschinen vor Ort erzeugt und ist gleichsam ein Echo des Rauchs der Waldbrände, die durch den Klimawandel verstärkt werden und weite Teile unseres Planeten verwüsten. Trotz ihrer Verluste sind die gezeigten Menschen und Tiere jedoch Überlebende – und darin liegt noch Hoffnung für die Zukunft.
SINK/RISE, das dritte Kapitel von „The Day May Break“, befasst sich mit den Bewohner_innen der südpazifischen Inseln, die vom Anstieg der Ozeane infolge des Klimawandels betroffen sind. Die Einheimischen auf diesen Fotos, die im Meer vor der Küste der Fidschi-Inseln unter Wasser aufgenommen wurden, stehen stellvertretend für die vielen Menschen, deren Häuser, Land und Lebensgrundlagen in den kommenden Jahrzehnten durch den Anstieg des Wassers verloren gehen werden. Alle Aufnahmen wurden mit der Kamera unter Wasser analog angefertigt.
Nick Brandt (*1966) wurde in London, England, geboren und studierte Malerei und Film am Central Saint Martins College of Art and Design. 1992 zog er nach Kalifornien und wirkte zunächst an der Produktion von Musikvideos mit. Dabei arbeitete er mit namhaften Musikern wie Michael Jackson, Jewel und Moby zusammen. Bei einem Dreh von Michael Jacksons „Earth Song“ 1995 in Tansania war Brandt von der Schönheit der Tiere Ostafrikas so begeistert, dass er sich zunehmend der Aufgabe widmete, sie fotografisch festzuhalten. Er verwendet kaum Zoom-Objektive, da sich die Persönlichkeit der Tiere seiner Ansicht nach nur aus der Nähe erfassen lässt.