Kerstenscher Pavillion (Couven Pavillion)
Mountains
Christopher Anderson, Jonas Bendiksen, Werner Bischof, Robert Capa, Elliott Erwitt, Stuart Franklin, Burt Glinn, Alex Majoli, Raghu Rai
kuratiert von Andréa Holzherr und Dr. Nina Mika-Helfmeier
Unter dem Titel „Mountains“ präsentiert die Ausstellung, passend zum Lousberg, einem der drei Zeugenberge Aachens, eine Reihe ganz unterschiedlicher Gipfel und Ausblicke. Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen eint, dass sie uns in die höchsten Höhen und an die entlegensten Orte entführen. Begleitet von den Wolken, die wir mal unter- und mal oberhalb der Gipfel erblicken, reisen wir so auf die unterschiedlichsten Kontinente: Afrika, Asien, Europa oder Südamerika.
Meterhoher Schnee, Gletscherspalten und gefährliche Felsformationen machen die Berge zu einer lebensfeindlichen Umgebung. Umso überraschender ist es, Menschen inmitten dieser beeindruckenden Szenerie zu erblicken. Für die Pilger in Japan ist der Fuji ein Kraftort, der zu Ruhe und Kontemplation einlädt (Burt Glinn). Auf die Gedankenwelt des Dalai Lama scheinen die Berge des Himalaya buchstäblich einen positiven Einfluss zu haben (Raghu Rai).
Doch es gibt auch eine andere, eine harte Seite der Berge, die uns Christopher Anderson vor Augen führt. In seiner Reportage begleitete er eine Gruppe der Hazara in Afghanistan, die nach dem Fall der Taliban 2001 in die Berge flohen und dort festsaßen. Die neblige Kulisse und der dichte Schneefall lassen die abgebildete Personengruppe noch kleiner und verlorener wirken – sie sind den Bergen schutzlos ausgeliefert.
Mit Blick auf die mächtigen Gebirge verwundert es nicht, dass von jeher im menschlichen Gedächtnis verankert ist, einen Berg bezwingen zu müssen. Ob auf Skiern (Jonas Bendiksen) oder mithilfe von Steigeisen – wer den Gefahren des Berges trotzt, hat auf dem Gipfel das Gefühl, dem Himmel ein Stückchen näher zu sein. Leicht hat es, wer direkt in den Bergen aufwächst. Wo einige in den Anden bereits mit der Höhenkrankheit zu kämpfen haben, kann der kleine Junge noch ein Lied auf seiner Flöte spielen (Werner Bischof). Auf dass uns nach dieser Gipfeltour der Abstieg den Lousberg hinunter genauso leicht fällt!