Galerie am Elisengarten

52062 Aachen
24.08.–21.09.2025 Öffnungszeiten: Di.–Fr. von 10.00–18.00 Uhr; Sa. von 10.00–16.00 Uhr
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„Faszination Paris“
Paul Almásy, Sibylle Bergemann, Norbert Bunge, Daniel Frasnay, René Friede, Georges Friedman, Herbert List, Will McBride, Annette Wolff
kuratiert von Marlies Krause und Dr. Nina Mika-Helfmeier
Als Paris-Syndrom wird das Phänomen bezeichnet, das eintritt, wenn die Erwartungshaltung von Tourist_innen nicht mit der Realität der Stadt übereinstimmt: Akkordeonspieler in den engen Gassen, Männer mit Baskenmütze und Baguette unter dem Arm, das Savoir-vivre, … Entsprechen diese Vorstellungen von der Stadt nicht der Realität, lassen sich Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel oder eine Erhöhung der Herzfrequenz bis hin zu akuten Wahnzuständen beobachten.
Den unterschiedlichen Facetten dieser sagenumwobenen Stadt widmet sich die Ausstellung, die Fernweh weckt, einer Erkrankung am Paris-Syndrom aber hoffentlich Vorschub leisten kann. Diverse Straßenszenen aus über 50 Jahren entführen uns zu berühmten Plätzen. Entlang der Seine (Annette Wolff) begegnen wir Notre Dame oder der Pont Neuf (Georges Friedman) und werfen einen Blick in die engen Gassen rund um Montmartre (Norbert Bunge) oder in den Tuileriengarten (Sibylle Bergemann). Aber auch der Eiffelturm ist als Wahrzeichen der Stadt prominent vertreten (René Friede). Es ist diese ganz besondere geheimnisvolle Stimmung, die sich in den Aufnahmen manifestiert und uns mit poetischer Kraft allerlei Geschichten imaginieren lässt: Lesen die Wartenden am Taxistand Sartre oder nur die neuste Tageszeitung (Paul Almásy)? Befindet sich in der Plastiktüte der Pariser Punks nur der Wocheneinkauf oder der nächste Modetrend (Sibylle Bergemann)? Und welcher prominente Gast besuchte wohl an diesem Abend die Show im berüchtigten Moulin Rouge (Daniel Frasnay)?
Der besonderen Aura der Stadt ist es zu verdanken, dass Paris stets Treffpunkt und Wohnort zahlreicher Intellektueller und Künstler_innen war. Pablo Picasso und André Breton, aber auch Jean Cocteau (Herbert List) ließen sich von der pulsierenden Stadt inspirieren. Auch Romy Schneider zieht es Ende der 1950er Jahre in die Stadt (Will McBride). Jahre später wird sie über Paris in ihrem Tagebuch schreiben: „Hier habe ich leben und lieben, mich zu bewegen und mich zu kleiden gelernt.“