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  • Yva und Frieda Riess in Rüsselsheim

kopf Yva ohne Titel

Die Ausstellung Yva. Frieda Riess, Fotografien 1919-1937, die bereits Anfang 2022 ihre Premiere im Fotografie-Forum in Monschau gefeiert hat, ist bis 4. Juni 2023 in Rüsselsheim zu sehen

Mit der Ausstellung Yva. Frieda Riess, konnte das Fotografie-Forum im letzten Jahr eine Weltpremiere präsentieren, die erstmals diese beiden Ikonen der Fotografie der 1920er und 1930er Jahre in einer umfassenden Schau würdigte. Die Ausstellung umfasst rund 130 Arbeiten, die den Besucher 100 Jahre in der Zeit zurückblicken lässt. Sie lässt auf ihre Weise noch einmal die Zeit der „Goldenen Zwanziger“ aufleben.

Beide Fotografinnen nehmen den Besucher mit auf eine Reise. Auf ihre ganz besondere Art präsentieren sie ihre Zeit und ihre Zeitgenossen. Die stimmungsvollen, meist dunklen Porträts „der Riess“ zeigen markante Gesichter der Berliner Gesellschaft. Dabei belässt Frieda Riess es aber nicht bei dem bloßen Abbild, sondern setzt jede Person individuell in Szene. Der oder die Porträtierte ist von einer ganz bestimmten Stimmung umhüllt, die auch heute noch zu spüren ist. Auch Yva hält in ihren stilistisch perfekten Fotografien die Menschen und die Gesellschaft der Jahre zwischen den beiden Weltkriegen fest. Als Spezialistin für Mode- und Werbeaufnahmen zeigt sie insbesondere die selbstbewusste Frau. Die abgelichteten Tänzerinnen, Schauspielerinnen, Modelle für Schmuck oder hochwertige Kleidung stehen für die gesellschaftlichen Veränderungen, in denen sich die Frauen dieser Zeit zu emanzipieren begannen. Yvas Experimente mit Doppelbelichtung zeugen von ihrer fachlichen Kenntnis, die sie dazu benutzte künstlerische Fotos zu machen. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten enden die Karrieren der beiden Fotografinnen. 1936 geht Frieda Riess nach Paris, wo sie Mitte der fünfziger Jahre, vermutlich in Paris stirb. Yva bleibt trotz Berufsverbot bis 1942 in Berlin. Am 1. Juni 1942 wird sie mit einem Deportationszug abtransportiert, dessen Ziel das Vernichtungslager Majdanek war. Offiziell erklärt man sie am 31. Dezember 1944 für tot.

Möglich gemacht hat diese Ausstellung die enge Zusammenarbeit der Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier mit Marion Beckers und Elisabeth Moortgat (den Mitbegründerinnen des Verborgenen Museums in Berlin). Die Ausstellung dieser ausdrucksstarken Fotografien ist nun noch einmal bei den Opelvillen in Rüsselsheim zu sehen.

Weitere Informationen zu der Ausstellung und den Öffnungszeiten finden Sie unter: www.opelvillen.de

 

Yva ohne Titel

Foto: Yva, ohne Titel (Crème Mouson) 1937