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List Ikonen

Straßenfotografie von Herbert List

 

Herbert List (1903–1975) begann in den 30er Jahren zu fotografieren. Dabei sah er sich immer als Künstler und nicht als professioneller Fotograf, der mit dem Fotografieren sein Geld verdient. Denn List wollte das zeigen, was ihn reizte und interessierte, nicht, was man ihm vorgab. Es zeigte sich schnell, dass List mit seiner einfühlsamen Art ein besonderes Gespür dafür hatte, das Licht und eine bestimmte Atmosphäre einzufangen. Seine Fotografien sind oft kontrastreich und belegen ein besonderes Gespür für Licht und Schatten. Dies lässt sich hier gut an den nächtlichen Aufnahmen in den Pariser Tuilerien-Gärten sehen. Aber auch in Fotografien wie Der lange Weg oder Blick aus dem Fenster – Schatten der Häuser nutzt List den Schatten ganz gezielt für seine Bildkomposition.

 Waren seine frühen Arbeiten noch stark vom Surrealismus beeinflusst, sind seine späteren Fotografien von der ernsthaften Suche nach dem ästhetischen Potenzial der Fotografie geprägt. Sie haben einen stärkeren dokumentarischen Ansatz. Den Höhepunkt dieser dokumentarischen Arbeit bildete die Zusammenarbeit mit dem Italiener Vittorio De Sica für das Buch Napoli. List streifte durch die Straßen von Neapel, fotografierte alle Personen, die ihm interessant erschienen, und De Sica interviewte diese Personen im Anschluss. Auf diese Weise entstand ein Bildband, in dem die Grenzen zwischen dokumentarischer und künstlerischer Fotografie aufgelöst werden und der zugleich zeigt, dass sogar der Schnappschuss eines Fremden mehr als einen flüchtigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen kann. List gelingt es, mit den Aufnahmen Geschichten zu erzählen und die besondere Stimmung dieses Moments in ihnen festzuhalten.

Foto: Ausstellungsansicht


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