En Route to Cologne – Auf dem Weg nach Köln
Die Ausstellung widmet sich insbesondere den fotografischen Arbeiten, die Lee Miller im Rahmen ihrer Tätigkeit als Militärkorrespondentin für Magazine wie die amerikanische und die britische Vogue hier in der Region um Aachen aufnahm. In zahlreichen Bildern dokumentierte sie von 1944 bis 1945 entscheidende Momente des Kriegsgeschehens in Europa, wie die Befreiung von St.-Malo oder Paris durch die Alliierten. Traurige Berühmtheit erlangten ihre Reportagen aus den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. Auf dem Weg dorthin folgt sie im Januar 1945 den alliierten Truppen über das Elsass und die Ardennen. Schon hier zeigt sich ein großes Ausmaß an Zerstörung – Nonnen suchen, in einer Kirchenruine nach dem vermissten Pfarrer. Bereits bei Millers Aufbruch hat der Winter Europa fest in seiner Hand. Zeigt sich in Paris noch ein malerisch verschneiter Anblick der Stadt, marschieren etwas später Fußtruppen durch den Schnee, der im Elsass Häuserruinen bedeckt. In den Ardennen sitzt ein kleiner Junge erschöpft auf Säcken und wartet auf eine Transportmöglichkeit. Anfang 1945 kommt Lee Miller mit den amerikanischen Truppen auf ihrem Weg nach Köln auch nach Aachen. Ihre Fotografien verdeutlichen das ganze Ausmaß der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Überall sind Trümmerberge und Reste von zerstörten Häusern zu sehen, überragt von einzelnen Kirchtürmen. Wegweiser scheinen ins Nichts zu deuten, und in Düren brennt es im Tagebau. Im Kölner Dom bedecken Trümmer den Boden, die tonnenschweren Stahlgerüste der Brücken liegen verbogen im Rhein. Man sieht nur wenige Menschen auf den Straßen, und wenn, dann zeugen sie davon, dass es trotz aller Zerstörung weitergehen muss.
Foto links: Copyright Lee Miller Archives, Cologne Cathedral, Cologne, Germany, 1945
Foto rechts: Copyright Lee Miller Archives, Plaster work, Aachen facade with Dreifaltigkeitskirche in background, Aachen, Germany, 1945