Vivian Maier: STREET PHOTOGRAPHER
Eröffnung am 19. April 2015 um 12 Uhr
Ausstellungsdauer: 19.04.–31.05.2015
Foto oben: © Vivian Meier, Selbstporträt, 1955
Begrüßung: Markus Terodde (Dezernent für regionale Entwicklung, Bildung, Jugend und Kultur der StädteRegion Aachen)
Einführung: Dr. Nina Mika-Helfmeier (Leiterin des KuK)
Kuratorin: Anne Morin
Unmittelbar nach der Einführung werden Filme von und über Vivian Maier (u. a. der Oscar-nominierte Film „Finding Vivian Maier“) gezeigt.
Eintritt frei!
Vivian Maier ist innerhalb weniger Jahre zu einer der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts aufgestiegen. Dabei hat sie selber zeitlebens niemandem ihre auf über 150.000 geschätzten Aufnahmen gezeigt und einen Großteil ihres Werks selbst nie gesehen. Einige tausend unentwickelte Filmrollen fanden sich neben Vintages und Negativen 2007 in der Zwangsversteigerungsmasse. Geboren wurde Vivian Maier 1926 in New York als Tochter europäischer Einwanderer. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie über 40 Jahre als Kindermädchen, doch ihre wirkliche Passion war die Fotografie. Sie fing mit ihrer Kamera das urbane Leben auf den Straßen New Yorks und Chicagos ein. So entstanden eindringliche Porträtstudien. Der Betrachter von heute erlebt nicht nur die Passanten von damals, sondern erhält ganz nebenbei einen faszinierenden Einblick in den Alltag der amerikanischen Großstadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Zauber der Vergänglichkeit des Augenblicks
„Vivian Maier – Street Photographer“ im KuK
Monschau.
Das Kunst- und Kulturzentrum (KuK) der Städteregion Aachen in Monschau, ist wieder einmal Anlaufstelle für große Fotokunst. Nach Berlin präsentiert es die Ausstellung „Vivian Maier – Street Photographer“ mit einer Auswahl von 120 Werken von Vivian Maier (1926-2009), die innerhalb weniger Jahre zu einer der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen der 20. Jahrhunderts und zum weltweit fünftbesten „Street-Fotografen“ aufgestiegen ist.
Der Qualität der Fotografien angemessen, war die Ausstellungseröffnung gut besucht; das Interesse riesengroß. Während der Eröffnungsveranstaltung wurden Filme von und über Vivian Maier (u.a. der Oscar-nominierte Film „Finding Vivian Maier“ gezeigt.
Markus Terodde, Dezernent für regionale Entwicklung, Bildung, Jugend und Kultur der Städteregion Aachen, gehörte neben der Initiatorin und KuK-Leiterin, Dr. Nina Mika-Helfmeier zu den Laudatoren. „Das KuK zeigt ein Mix aus interessanten Exponaten, mal von wahren Stars der Kunstszene, mal von jungen Talenten. Insgesamt mehr als 500 Künstler haben in über 90 Ausstellungen bislang ihre Arbeiten dem öffentlichen Diskurs zur Verfügung gestellt. Und seit 12 Jahren ist das KuK Magnet für Menschen, die lieber einen Ausflug in die Eifel unternehmen, statt eine Reise in die Großstadt anzutreten, um hochqualitative Kunst – und seit gut fünf Jahren hochqualitative Fotokunst – zu erleben.“
35 000 Besucher zog das KuK mit seinen Ausstellungen alleine im vergangenen Jahr nach Monschau. Auch erinnerte Markus Terodde an das Bildungsangebot des Kuk für Schulen. Das soll künftig stärker ausgebaut werden. So regte er an, in Zukunft Ausstellungen im KuK mit einem für Schulen geeigneten Begleitprogramm didaktisch aufzuwerten. Dies konnte als Pre-Test für World Press Photo erfolgreich erprobt werden. „Ziel muss sein“, so Terodde weiter “das Kunst und deren Geschichte vermittelt, die Kunst an sich erklärt, Interesse daran geweckt werden muss um somit eine an Kunst interessierte Generation heranzuziehen.“
Faszinierende Fotokunst
Vivian Maiers fotografischer Blick von damals fasziniert noch heute. 1926 in New York als Tochter europäischer Einwanderer geboren, verdiente sie über 40 Jahre lang ihren Lebensunterhalt als Kindermädchen, doch ihre wirkliche Passion war die Fotografie. Sie fing mit einer Rolleiflex-Kamera, später mit einer Leica IIIc, das urbane Leben auf den Straßen New Yorks und Chicagos ein. So entstanden eindringliche Portraitstudien. Der Betrachter von heute erlebt nicht nur die Passanten von damals, sondern erhält ganz nebenbei einen Einblick in die Wohn- und Lebensverhältnisse, den Alltag der Großstadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vivian Maier hatte ein außergewöhnlich gutes Auge für Details und den Zauber, der in der Vergänglichkeit eines Moments wohnt. Ihre Bilder gehören zu den spektakulärsten Entdeckungen in der Geschichte der Fotografie. Über das Leben der allein stehenden Frau ist noch nicht viel bekannt. Im Alter war Vivian Maier von Armut geplagt und starb faktisch mittellos, nachdem sie sich von einem Unfall, bei dem sie auf eisglatter Straße ausrutschte, nicht mehr erholt. Fast über Nacht stieg ihre Kunst in Fach- und Sammlerkreisen zu einer der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen auf. Sie selbst hat dabei zeitlebens niemanden ihre Aufnahmen gezeigt und sogar einen Großteil ihres Werkumfangs nicht gesichtet. Dieser wird auf 150 000 Aufnahmen geschätzt. Die Ausstellung wurde bisher unter anderem in den USA, Schweden und Kanada gezeigt.
Die Ausstellung „Vivian Maier – Street Photographer“ im KuK, Austraße 9 in Monschau, ist noch bis Sonntag, 31. Mai 2015 zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
von links nach rechts: Initiatorin Dr. Nina Mika-Helfmeier mit Markus Terodde und Axel Hartmann, Allgemeiner Vertreter des Städteregionalrats.
Text und Foto: Bert van Londen.