Talk-Runde mit Jordis Antonia Schlösser, Ernst Wawra und Andréa Holzherr
In Anwesenheit der Fotograf_innen Jordis Antonia Schlösser und Ernst Wawra und der Magnum-Direktorin Andréa Holzherr aus Paris fand gestern die Talkrunde zur Midissage im voll besetzten Eschweiler Kunstverein statt. Moderiert von der Kuratorin der Ausstellung Nina Mika-Helfmeier gaben die drei Expert_innen einen Einblick in ihre Arbeit und in ihr Schaffen: Wie kamen die Momentaufnahmen, die bereits historische Bedeutung erlangt haben, zustande? Was berührt sie - was motiviert sie bei ihrer Arbeit?
Die Arbeiten des Aachener Fotografen und Kameramann Ernst Wawra dokumentieren das Verschwinden des Lucherberger Sees, der in der Nähe von Langerwehe ursprünglich als Kühl- bzw. Brauchwasserreservoir genutzt wurde und seit 2021 zunehmend entwässert wird. Er erinnerte sich an seine Jugend, in der der „Luchi“ fester Bestandteil war.
Die Arbeiten der in Berlin lebenden Fotografin Jordis Antonia Schlösser, Mitglied der Agentur OSTKREUZ, gehören zu ihrem Langzeitprojekt „Vor dem Verschwinden“. Seit 2002 hält die Fotografin das Verschwinden der niederrheinischen Dörfer, die von ihren emotionalen Begegnungen mit den Bewohnern in der Tagebau-Region berichtete.
Andréa Holzherr ging auf die Zusammenarbeit und das Schaffen von Paolo Pellegrin ein, der 2013 den im brandenburgischen Welzow gelegen Tagebau fotografisch festhielt. Für ihn und viele weitere Fotograf_innen der Agentur Magnum Photos ist die Umweltproblematik ein ernstzunehmendes und zu dokumentierendes Thema, das uns alle betrifft.
„Vor dem Verschwinden“ heißt die Ausstellung, die noch bis zum 09.09. im Rahmen des Fotografie-Festivals in Eschweiler zu sehen ist und Bilder zeigt, die den Eingriff des lokalen Tagebaus in das Leben der Menschen dokumentieren.
Fotos: Sophie Kratzke