Pietro Donzelli, Trattoria di Pozzuoli, Napoli 1950
DIE TUGEND DER REDUKTION
Bruno Barbey, Jonas Bendiksen, Werner Bischof, Norbert Bunge, René Burri, Pietro Donzelli, Arno Fischer, Stuart Franklin, Burt Glinn, Philippe Halsman, Max Jacoby, Barbara Klemm, Herbert List, Will McBride,
Cristina de Middel, László Moholy-Nagy, Martin Munkácsi, Paolo Pellegrin, Albert Renger-Patzsch, Max Scheler, Friedrich Seidenstücker, Anton Stankowski, Antanas Sutkus, Paul Wolff
Ausstellungsdauer: 29. Juni – 21. September 2025
EINTRITT FREI!
Die Vernissage wird am 29.06.2024 um 12 Uhr im Bürgersaal, Austr. 7, in Monschau stattfinden.
Unter dem Begriff Reduktion wird gemeinhin das Zurückführen auf ein geringeres Maß verstanden. Ebenso kann Reduktion als eine Art der Vereinfachung beschrieben werden. Mit einer Vielzahl von visuellen Strategien versuchen Fotograf_innen, den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Neben virtuosen Kompositionen und Kontrasten gibt es in der Ausstellung gleichsam Details zu entdecken, die sich nur bei genauerem Hinsehen erschließen.
Anton Stankowski oder Herbert List suchten die Reduktionen in ihren zurückgenommenen, minimalistischen Kompositionen, mit denen sie Alltäglichem neues Leben einhauchten. Hier sind es eine starke Linienführung und ein durchdachtes Formenspiel, die den Blick auf das Motiv lenken und die Aufmerksamkeit bündeln.
Andere künstlerische Positionen bestechen durch eine geballte Konzentration auf das Motiv selbst, erzielt durch Komposition und Bildausschnitt. Den farbenfrohen und kontrastreichen Aufnahmen von Cristina de Middel oder Paolo Pellegrin wohnt eine ganz besondere Kraft inne, der sich die Betrachtenden nur schwer entziehen können. Landschaftsaufnahmen von Friedrich Seidenstücker, Barbara Klemm oder Burt Glinn entführen ganz unmittelbar in einen eigenen atmosphärischen Kosmos und lassen der Imagination freien Lauf. Wenngleich einige der präsentierten Werke detailreich sind, offenbart sich doch unmittelbar ihre grundlegende Aussage: Sie können als Aufforderung verstanden werden, anders zu sehen, um das Wesentliche der Welt zu erkennen.
Körperhaltungen lassen sich als reduzierter Ausdruck der Persönlichkeit verstehen, wie die Porträts von Philippe Halsman oder Max Scheler eindrucksvoll belegen. Nur eine einzige Aufnahme vermag es bereits, das Wesen der Abgebildeten wiederzugeben.
Wie unterschiedlich die Tugend der Reduktion ausgestaltet wird, das zeigen die rund 160 Aufnahmen der Ausstellung. Sie fungieren gleichsam als Parkour für das Sehen und fragen einmal mehr: Was benötigt ein gutes Foto wirklich?
Mit freundlicher Unterstützung von: