Foto: Sabine Rother
Jenny Paris über ihre Mutter Helga Paris und den Kunstpreis des Fotografie-Forums
Das Fotografie-Forum hat, in Kooperation mit der StädteRegion Aachen, der Künstlerin Helga Paris posthum den diesjährigen Kunstpreis für Fotografie verliehen. Die Fotografin wird mit dem Preis für ihr außergewöhnliches Lebenswerk und ihre Verdienste für die Fotografie als Kunstform ausgezeichnet.
Jenny Paris, Tochter der Künstlerin und Leiterin des Helga Paris Archivs, nahm den Preis in Höhe von 10.000 Euro entgegen. Hierfür reiste sie extra zur Eröffnung aus Berlin an und führte gemeinsam mit der Kuratorin der Schau, Dr. Nina Mika-Helfmeier, in das Werk Helga Paris‘ ein.
Im kurzen Interview erzählte Jenny Paris, wie die Arbeit ihrer Mutter das Familienleben prägte, aber auch, welche Möglichkeiten sich für das Archiv durch den Preis eröffnen.
Wie haben Sie Ihre Mutter, den Stadtteil Prenzlauer Berg in Berlin, in Erinnerung?
Jenny Paris: Es war turbulent, so viel Platz hatten wir gar nicht. Die Filme hat meine Mutter in einer winzigen Dunkelkammer entwickelt, überall hingen Filme zum Trocknen, in der Küche und über der Badewanne. Da hatte sie immer Sorge, dass Staub auf die Negative kommt. Ich habe zusammen mit meinem Bruder Robert gern geholfen, das war spannend.
Was werden sie mit dem Preisgeld tun?
Jenny Paris: Es wird beim Aufbau des umfangreichen Archivs helfen. Meine Mutter hinterlässt ja Tausende von Bildern, die wir noch gar nicht alle angeschaut haben. Die Berliner Hochschule der Künste hat bereits das Negativ-Archiv übernommen.
Wie ist es mit der Akzeptanz der Fotografie als Kunstform?
Jenny Paris: Immer noch problematisch. Selbst bei meinem Vater, dem Maler Ronald Paris, war es das. Fotografie wird viel zu wenig gefördert, Zuschüsse gibt es kaum, es ist jedes Mal ein Ringen, um da Hilfe zu erhalten. Bis heute.
Foto: Sabine Rother