„Es geht darum, darauf zu reagieren, was du siehst, bestenfalls unvoreingenommen. Du kannst Motive überall finden. Es ist eine Frage des Erkennens von Dingen und davon, sie zu organisieren. Du musst dich nur sorgfältig umsehen und auf die Menschlichkeit und die menschliche Komödie achten.“
Elliott Erwitt (1928) kam im Altern von elf Jahren mit seinen russischen Eltern aus Italien über Frankreich nach Los Angeles. Schon als Teenager interessierte er sich für Fotografie. Er arbeitete in einem Labor zur Entwicklung von Fotos und lernte am Los Angeles City College zu fotografieren. 1948 ging er nach New York, wo er sich zunächst mit Hausmeisterarbeit durchschlug, bevor er Film an der New York School for Social Research studierte. Über Edward Steichen und Robert Capa kam er zur Fotoagentur Magnum, deren Präsidentschaft er 1960 für drei Jahre übernahm. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Fotografien in Magazinen wie z.B. LIFE oder Look. Er lichtete zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Jacqueline Kennedy, Marilyn Monroe oder Fidel Castro und Che Guevara ab.
Elliotts Fotografien zeichnen sich durch wohlwollende Ironie, subtilen Humor und eine menschliche Sensibilität in der Tradition der Magnum-Fotografen aus, ohne dabei vorzuschreiben oder belehren zu wollen. Denn der Betrachter ist für Erwitt der wahre Richter über das Foto. Seine Aufnahmen offenbaren die grundlegendsten Gefühle des Menschen, wie Zwänge, Ängste und Sehnsüchte. Mit seinen hintergründig-verschmitzten Sujets wurde Erwitt international bekannt und ist auch heute noch ein gefragter Fotograf.
Foto: Ausstellungsansicht Erwitt